Tag 3 & 4 von Zagreb nach Sarajevo
26. & 27.09.2024
Am Morgen des 3.Tages ging es mit einem Regionalzug nach Volinja an der kroatisch-bosnischen Grenze. Am Grenzbahnhof der Strecke Zagreb - Sarajevo ist die Welt zu Ende. Grenzüberschreitenden Personenverkehr gibt es nicht, Güterverkehr nur spordadisch. Aber wenn, dann ist das kroatische Volinja der offizielle Grenzbahnhof.
Vielleicht deshalb versuchte der diensthabende Fahrdienstleiter Fotoaufnahmen zu verhindern. Dieses Bild mit unserem Zug 6112 110, fotografiert in Richtung Grenze, ist deshalb wohl etwas illegal. |
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Da also die 6 Kilometer bis nach Dobrljin nicht per Zug zurück zu legen waren, nahmen wir den (Charter)-Bus und überquerten die Grenze am Straßenübergang mit einem Umweg von 20 Kilometern. Aber natürlich gab es in Dobrljin keinen direkten Zug zur Weiterfahrt. Bei 3 Zugpaaren am Tag hieß es nun rund 3 Stunden warten. Der bosnische Fahrdienstleiter hatte im Gegensatz zu seinem kroatischem Kollegen, nichts gegen Fotos und war auch sonst sehr kooperativ.
Gegen 15 Uhr ging es dann mit zweiten Zug des Tages in Dobrljin, gezogen von 441 301 der Eisenbahn der Republik Srpska, in gut 2,5 Stunden bis nach Banja Luka. |
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Noch ein Blick in Richtung kroatischer Grenze. Laut Fahrdienstleiter war an diesem Tag zu unserer Zeit ein "privater" Güterzug nach Kroatien eingelegt. Aber der sein nun auf "morgen" verschoben.
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Man hat es vielleicht schon gesehen, die beiden Wagen des Zuges bestanden aus zwei ehemaligen Bom der Deutschen Reichsbahn. Gebaut 1983 und 1984 im Raw Halberstadt. Das sorgte für ein rustikales Fahrerlebnis. Ohne Klimaanlage und Vakuum-WC. Einfach toll.
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Noch ein kleines Fundstück am Bahnsteiggleis in Dobrljin. Für alle, die nicht wissen, was man da sieht: Man hat irgendwann mal eine Ersatzschiene eingebaut, die offenbar altbrauchbar war. Und ausgerechnet die alte Schweißnaht kam so unglücklich auf der Schwelle zu liegen, dass die Klemmplatte nicht mehr passte. Diese wurde nun kurzerhand so an den Rand versetzt. dass sie nur noch von einer Schraube gehalten wird. In Deutschland undenkbar.
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Aber auch weiteres unglaubliches geschah. Hier in Prijedor wurde uns eine Schlusslok, die 441 808, angehängt. Und 18 Kilometer weiter in Omarska verließ sie uns wieder. Angesichts der geringen Streckenauslastung gab dieses Verfahren doch Rätsel auf.
Apropos. Wir fuhren mit dem Zug bis Banja Luka. Bis dahin befanden wir uns in der Republik Srpska, einem Teilstaat (oder auch Entität) der "Förderation Bosnien und Herzegowina". Der andere Teilstaat ist "Bosnien Herzegowina". Beide Teilstaaten haben eigene Eisenbahnen, die auch Mitglied in der UIC sind. Vereinfacht ausgedrückt ist das Verhältnis beider Teilstaaten zueinander kompliziert. Dies führt u.a. dazu, dass es zwischen beiden Teilstaaten keinen Schienenpersonenverkehr mehr gibt (jedenfalls soweit das zu recherchieren war). Güterverkehr aber sehr wohl. Da unser Ziel aber Sarajevo, Hauptstadt von Bosnien Herzegowina, war, hieß es in Banja Luka, Hauptstadt der Republik Srpska, in den Bus umsteigen. Fahrzeit 3,5 Stunden. |
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Der erste Ausflug am 4.Tag in Sarajevo galt dem Straßenbahn-Betriebshof. Dieser war geprägt von Fahrzeug-Wracks unterschiedlichster Herkunft und Bauart. In der Bildmitte sehen wir übrigens einen (der mit dem "Power"-Aufkleber) Reko-Tatra-Zug. Das Spenderfahrzeug sah früher einmal so aus, wie die weiße Straßenbahn im Hintergrund.
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Aber es gibt auch ein historisches Fahrzeug, den Wagen 15. Mit dem fuhren wir einmal in und durch die Altstadt und wieder zurück. Hier bei einem kurzen Halt am Fluss Miljacka in der Altstadt-Schleife.
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Hier sind wir wieder auf der Rückfahrt auf der sechsspurige Hauptverkehrsstraße Zmaja od Bosne, während der Belagerung von Sarajevo (1992 - 1995) als „Sniper Alley“ bekannt.
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Im Straßendepot fand sich auch eine solche 90 Grad Schienenkreuzung.
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Und im Revolutionsmuseum fand sich dieser Schienenwolf. Leider ist der Zusammenhang, warum er dort u.a. neben einem Panzerzug steht, nicht ersichtlich.
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