Auf den Spuren des "Hellas-Express" 2017

Tag 6 - Von Athen nach Kalavrita (25.10.17)

Den Tag 5 der Reise verbrachten wir also in Athen. Vor allem im Nahverkehr. Ein vorgesehener Depotbesuch bei der Metro musste leider entfallen. Abends besuchten wir noch das Eisenbahnmuseum mit seiner kleinen aber feinen Sammlung.
Am nächsten Morgen nutzen wir einen S-Bahn-Zug, um auf die Halbinsel Peloponnes zu kommen. Seit 31.07.2017 ist auch der Athener Hbf elektrisch befahrbar. Seitdem haben hier die E-Desiro das Zepter übernommen, denn das Netz wurde neu geordnet. 3 Linien starten nun hier. Zum Flughafen, nach Kiato und nach Chalkida. Auf dem Bild ist ein aus Chalkida gekommener Zug zu sehen. Es ist der mit einer Ganzreklame versehene 460 118. Ein weiterer Ganzreklame-460 steht daneben. Der war aber so zusätzlich mit Grafitti beschmiert, dass die Nummer auf allen 5 Wagenkästen nicht zu entziffern war. Unser Zug nach Kiato (westlich Korinth und vorläufger westlicher Endpunkt auf dem Peloponnes) steht außerhalb des Bildes.

Um den Peloponnes zu erreichen muss man über den Kanal von Korinth. Der Mitreisenden Kerstin Huth gelang bei der Überquerung des Kanals dieser Schnappschuss aus dem fahrenden Zug. Die blaue Brücke ist die "normale" Straßenbrücke, dahinter schwach zu erkennen - am besten noch durch den Schattenwurf - die Brücke der nicht mehr genutzten 1000mm-Schmalspurbahn.

Von Kiato ging es dann weiter mit dem Bus nach Diakopto, dem Ausgangspunkt der 750mm-Zahnradbahn hinauf nach Kalavrita. Mehr zu dieser Bahn gibt es auch bei allen anderen meiner Reiseberichte. Als erstes stand der Besuch des Depots der Bahn in Diakopto auf dem Programm. Der Schuppen durfte ausgiebig besichtigt werden. Dort stand unter anderem auch der Stadler-GTW 3109, einer der 4 modernen Triebwagen.

Aber nicht nur die 4 neuen, sondern auch die 6 Altbau-Garnituren sind noch vorhanden. Betriebsfähig sind jedoch nicht mehr alle Fahrzeuge. Wenn wir die Mitarbeiter des Depots richtig verstanden haben, sind die Steuerwagen alle abgestellt. Für Arbeitszugzwecke oder anderweitige Sonderfahrten gibt es einsatzfähige Gespanne aus Generatorwagen und Triebwagen. Im Bild ein 1967 im französischen Decauville gebauter Triebwagen mit der Nummer 3005. Ein offenbar betriebsfähiges Exemplar.

Von den 6 Dampflokomotiven der Bahn sind ebenfalls noch alle vorhanden. Eine steht in Athen im Museum, eine in Diakopto auf dem Denkmalsockel und eine steht betriebsfähig (oder nicht ?) im Schuppen Kalavrita. Die restlichen 3 stehen seit Jahrzehnten auf dem Abstellgleis in Diakopto. Vorn die 8.002 und dahinter 8.011 und am Ende die 8.005.

Während die 3 Dampfer sich seit Jahren nicht von der Stelle gerührt haben, sieht es bei den alten Trieb- und Steuerwagen anders aus. Die scheinen öfters mal umrangiert zu werden. Zumindest standen die Fahrzeuge erneut anders als beim letzten Mal. Vorn steht hier der Steuerwagen 3.006 und dahinter Steuer- und Triebwagen 3.001.

Die im Bau befindliche Neubaustrecke von (Athen) - Kiato nach Patras sehen wir hier. Im Diakopto wurde der künftige Bahnhof unter die Erde in einen gedeckelten Trog gelegt. Die Gleisroste sind hier schon verlegt. Wir schauen auf den westlichen Bahnhofskopf.

Werktags sind 3 Zugpaare unterwegs, am Wochenende 5. Für die 3 Zugpaare unter Woche reicht zwar theoretisch eine Garnitur aus, es finden jedoch Tausche statt. Gesehen wurden diese schon zwischen dem 1.&2.Zugpaar und dem 2.&3. Zupaar. Oder es wird nicht getauscht. An diesem Tag wurde zwar nicht getauscht, aber die Garnitur fuhr zwischen dem 2.&3. Zugpaar trotzdem ins Depot. Hier wird die Garnitur 3107 wieder in Diakopto bereit gestellt.

Das Programm sah eine Übernachtung in Kalavrita vor. So ergab sich die Gelegenheit, bei schon sehr bescheidenen Lichtverhältnissen die letzte Talfahrt des Tages in Kalavrita zu dokumentieren. Die Garnitur ist nach wie vor der 3107.