Tag 2 - weiter nach Pirgos
Unser griechisches Begleitpersonal traute dem reparierten Motor wohl nicht ganz, denn dieses Motiv ist unseren Motorproblemen zu "verdanken". Der intakte der 2 Motoren sollte den Triebwagen quasi ziehen. In Kiparissia mussten wir aber Kopf machen, nun hätte der leicht defekte Motor den De Dietrich ziehen müssen. Deshalb wurde in Kalonero (8km entfernt) über ein Gleisdreieck nochmals gewendet, dann passte alles wieder. Im Bild das erwähnte Gleisdreick. Rechts (nicht zu sehen) der eigentliche Bahnhof Kalonero. Vorn die Strecke von Kalamata her, auf der wir eine Stunde zuvor gekommen waren, mit dem Abzweig nach links, der es ermöglicht unter Umgehung von Kalonero direkt nach Kiparissia zu gelangen.
Immer in Sichtweite des Mittelmeeres ging es gen Norden. Am Strand von Kaiafa überquert die Strecke einen kleinen Fluss aus dem Gebirge.
Schön herausgeputzt ist das in privater Hand befindliche Stationsgebäude von Kaiafa selbst. Bei einem Besuch 3 Jahre zuvor war hier noch alles verfallen. Züge halten nur nach Bedarf.
In Krestena stellt sich unsere griechische Begleitmannschaft einem Erinnerungsfoto vor dem 6.402. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die griechischen Eisenbahner, die vieles erst durch ihren uneigennützigen Einsatz erst möglich machten. Die Eisenbahn als Hobby gilt in Griechenland als außerordentlich exotisch. Und wenn dann noch ausländische Besucher extra wegen einer alten Eisenbahn kommen, ist das umso unverständlicher. Das Engagement der Beteiligten für die Fans aus Mitteleuropa kann daher nicht hoch genug bewertet werden.
Einige Kilometer vor Pirgos verläßt die Strecke den direkten Küstenbereich um den etwas vom Meer entfernt liegenden Ort zu erreichen. Bei Epitalion geht es durch einen Einschnitt leicht bergauf. Kein Problem für den De Dietrich, stehen doch 2 Dieselmotoren (12 Zylinder, 4-Takt) á 320 PS für den Antrieb zur Verfügung.
Geschafft. Gleich wird der Triebwagen die größte Brücke der Peloponnesischen Schmalspurbahnen befahren. Sie ist eine 6-bögige Stahlkonstruktion und überbrückt den aus dem Zentralgebirge kommenden Fluß Alfios, an dem auch Olimpia liegt. Apropos Olimpia, unser eigentliches Tagesziel konnte per Bahn nicht angefahren werden, da die Stichstrecke von Pirgos nach Olimpia wegen Bauarbeiten gesperrt war (und wohl noch immer ist). Ob sie überhaupt noch mal zu befahren sein wird, und wenn ja, ob dann noch jemand mitfährt, weil wahrscheinlich auch der letzte dann auf den Bus abgewandert sein wird, ist unklar. Übrigens regulären Schienenersatzverkehr gibt es nicht. Die Züge fallen halt einfach aus.
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