Tag 4 - von Korinth nach Kiparissia (14.04.13)

Vormittag


Wie schon beim 3.Tag erwähnt, ergab sich unverhofft die Möglichkeit mit Hans, Erich und Giorgos, einem griechischem Eisenbahnfreund, in dessen Auto den Zug zu begleiten. Da wir unser Gepäck aber zuvor noch im Zug verstauen mussten, schauten wir kurz vor 8 Uhr trotzdem noch am neuen Korinther Bahnhof vorbei, wo die Tagestour starten sollte. Unser Zug steht am Gleis 1, dass nur in Meterspur ausgeführt ist, Gleis 2 als Dreischienengleis ausgebaut.


So früh am morgen war die Sonne noch nicht über die Berge gestiegen. Der erste Fotopunkt ist daher eher als Dokumentation zu sehen. Das Foto entstand an der Einfädelung des Zug kurz nach dem neuen Bahnhof Korinth in die Bestandsstrecke. Das Gleis von links (geradeaus) kommt vom alten Bahnhof. Die Betonbrücke vorn ist die Autobahn (rechts geht es nach Patras), die Brücke dahinter, die der Zug ebenfalls unterquert, ist die neugebaute Regelspurstrecke Athen - Kiato.


Auf dem Abschnitt Korinth - Argos kann ein Zug mehrfach abgelichtet werden. Die Geschwindigkeit ist aufgrund der offenen Bahnübergänge gering, so dass sich bereits nach wenigen Kilometern nahe der Ortschaft Solomos die nächste Möglichkeit bot. Rechts hinten angeschnitten der Berg Akrokorinth mit den historischen Ruinen Korinths (ein Besuch ist sehr zu empfehlen).


Bei Chiliomodi überquert eine Landstrasse die Strecke. Dazu wurde in den 1990er Jahren das Trassee leicht verschwenkt. Links ist der alte Damm noch schwach zu erkennen. Im Hintergrund übrigens ein riesiger, die Landschaft verschandelnder Kalksteinbruch.


Obwohl der Brechpunkt noch nicht erreicht ist, geht es hier vor Vassilios noch mal gut 100 Höhenmeter bergab. Die ersten Sonnestrahlen kamen über die Berge, es ist 10 Minuten vor 9 Uhr. Die Berge im Hintergrund beweisen, dass die Gipfel des Peloponnes noch im April 2013 schneebedeckt waren!


Bei Nemea ist der höchste Punkt zwischen Korinth und Argos erreicht. Auf dem Abstellgleis rechts stand bis vor wenigen Jahren noch die griechische Variante des "Fliegenden Hamburgers", der Triebwagen 4.204 (gebaut 1937 in Breslau). Im Jahr 2001 konnte ich ihn dort noch fotografieren (siehe hier).


Diesen Fotopunkt verdanken wir einem weiteren griechischem Eisenbahnfreund. Dank seiner Ortskenntnis nahm er uns zu einem schönen Plätzchen (wenige Kilometer vor Mikene) mit, ...


... an dem auch ein guter Nachschuss möglich war.


Nach Argos wurde es schwierig. Da noch 2 offizieller Termine anstanden (dazu später), ging in Korinth das Gerücht, es würde an diesem Tag überhaupt keine Fotohalte geben. Tatsächlich wurden aber in Nemea und Milli welche abgehalten. Zusätzlich wurde in und um Argos auch noch ein Straßenrennen mit Oldtimern abgehalten, was zu gesperrten Straßen führte. Wir ließen also schweren Herzens unsere Fotopläne für Milli sausen (und damit die Dokumentation der dort abgestellten Loks) und gingen an die Strecke bei Andritsa. Von erhöhtem Standpunkt aus, kann man den Zug dreimal in verschiedenen Situationen ablichten.


Hauptmotiv ist natürlich dieses Brückenbauwerk.


Der Nachschuss. Kurz drauf wird der Zug in den Kessel von Achladokampos einfahren. Als Verfolger muss man sich entscheiden, ob man der einzigen Strasse in den Kessel folgt, oder ob man ihn östlich umfährt und sich dann einen Punkt südlich davon sucht. Kurz, auf den folgenden knapp 50 Kilometern bis Tripolis mit der schönen, anspruchvollen Streckenführung bekommt man einen durchfahrenden Zug nur einmal.
Da Erich die Brücke bei Streckenkilometer 104 (von Korinth gesehen) in einem bestimmten Winkel aufnehmen wollte, hatten wir also nicht die Qual der Wahl, sondern ein Ziel und ließen den Kessel Kessel sein.


Meinen persönlichen Standpunkt fand ich dann etwa 500 Meter vor der Brücke, weil sich da der Zug oben am Hang immerhin auf etwa 2 Kilometern verfolgen ließ. Allein der Zug kam nicht. Wie wir dann erfuhren, war er wegen Lokschadens an der führenden roten A.9101 (Kühlwasserverlust) im Bf Achladokampos liegengeblieben. Warum der Aufenthalt dort dann eine gute Stunde dauerte und man dann doch auf die naheliegende Lösung zurückgriff, dass die hintere Lok den Zug über den Berg schiebt, entzieht sich meiner Kenntnis.


Das Abschieben ist lastmäßig für eine Lok auch kein Problem. Da kaum BÜ vorhanden sind, fuhr der Zug auch recht zügig. Hier der Nachschuss auf die Brücke. Es ist übrigens dieselbe, an der wir am Vortag den Fotohalt abgehalten hatten.

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